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Laminieren
Hier soll kurz und leicht verständlich für "Harzanfänger" der Umgang mit den Gewebearten und den veschiedenen Harzen erklärt werden. WARNUNG: Es sind die jeweiligen Sicherheitsanweisungen der Hersteller zu beachten!!! Um nicht zu ausführlich zu werden, sind langweilige Zahlen z.B. zur Festigkeitsberechnung hier nicht aufgeführt. Aus Platzgründen werden nur die gängigsten Harze und Gewebesorten näher erleutert.
Harz:
Am bekanntesten ist das Epoxidharz, auch bezeichnet als Epoxy. Es ist ein 2 Komponenten Harz, welches im bestimmten Verhältnis mit dem Härter gemischt wird. Man unterscheidet zwischen Laminierharzen (hohe Endfestigkeit, meistens lange Verarbeitungszeit zwischen ca.30 und 120 Minuten) und Klebeharzen (bleiben etwas elastischer, das Bekannteste ist das 5 Min. Epoxi). Nach dem genauen Mischen und sorgfältigem Verrühren beginnt die Verarbeitungszeit. Ist sie überschritten, beginnt das Harz auszuhärten. Nach der Angegebenen Aushärtezeit ist das Material bereit zur weiteren Bearbeitung (schleifen u.s.w.) Die angegebenen Zeiten sind die Verarbeitungszeiten nicht die Aushärtezeiten!
Wichtig:
Mischungsverhältnis genau einhalten, sorgfältig verrühren, Hautkontakt und einatmen vermeiden!!!
Gewebe:
Es gibt 3 verschiedene Gewebematerialien die oft zum Einsatz kommen. Außerdem gibt es verschiedene Webarten wie Leinen- oder Köpergewebe. Leinengewebe haben eine dichtere Oberfläche, Köpergewebe lassen sich besser um Rundungen laminieren, z.B. bei Hauben o.Ä. Das Gewewbe wird in erster Linie nach verschiedenen Gewichten unterteilt. Die Zahl gibt dabei das Gewicht in Gramm pro 1 Quadratmeter an ( g/m²). Ein 1 x1 Meter großes "49 er" wiegt also 49 Gramm.
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Das Bild zeigt Kohlefasergewebe (links), Kohlerovings (mitte) und Kohleschlauch (rechts)
Typ 1 (Glasfaser) "Das weiße Gewebe"
Es ist mit Abstand das günstigste Gewebe. Es lässt sich relativ einfach verarbeiten und hat gute Festigkeitswerte. Im Handel sind Sorten von ca. 25g/m² bis ca. 600g/m²üblich.
Typ 2 (Kohlefaser) "Das schwarze Gewebe"
Wird oft Carbon genannt, ist gut zum angeben, es ist "Formel 1 und Raumfahrttechnik Material". Dementsprechend ist es teurer als Glasfaser. Das spezifische Gewicht von Laminaten ist niedriger, es wird vor allem für steife Konstruktionen eingesetzt. Nachteile sind Schlagempfindlichkeit und elektrische Abschirmung.
Typ 3 (Aramidfaser) "Das gelbe Gewebe"
Im Allgemeinen auch als Kevlar bekannt, findet es z.B. in schusssicheren Westen Verwendung. Aramidfasern zeichnen sich durch hohe Zähigkeit, Schlag- und Abriebsfestigkeit aus. Sie besitzen die höchste gewichtsbezogene Zugfestigkeit. Nachteile: Das Gewebe sowie Laminat sind wirklich extrem schei*** zu bearbeiten. Zum Schneiden benötigt man eine microverzahnte Schere.
Roving & Schläuche (siehe Foto oben):
Alle Gewebesorten sind auch als Gewebeschläuche mit verschiedenen Durchmessern zu erhalten. Ebenso als ROVING auf Rollen. Rovings sind Endlosfasern, sie dienen zur Verstärkung z.B. beim Flächenholm oder bei Rümpfen. Die Zahl gibt die Menge der Fasern an, ein 12K Roving hat 12000 Filamente, ein 24K Roving hat demnach 24000 Filamente (einzelne Fasern mit je 7 µm Durchmesser).
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Das Gewebe kann mit einem Messer oder einer Schere (optimalerweise microverzahnt) geschnitten werden, hier wird ein Rollmesser verwendet. Geschnitten wird auf einer Holzplatte oder auf harter Pappe. Es gibt auch spezielle schnittfeste Unterlagen.
Trennwachs & PVA- Trennlack:
Bei meinen bisherigen Erfahrungen hat sich der Einsatz von Trennwachs mit anschließender Kombination mit PVA- Folientrennmittel bestens bewährt. Wichtig: Die zu trennende Fläche muss möglichst glatt sein, am besten durch mehrfaches Lackieren und naßschleifen oder durch eine glatte Kunststofffolie. Das Trennwachs wird nach Anleitung dünn aufgetragen und nach dem Trocknen mit einem Baumwolltuch glänzend poliert. Der Vorgang wird mehrfach wiederholt. Anschließend wird mit einem Stück Schaumgummi der PVA- Trennlack überall gleichmäßig aufgetragen. Nach dem Trocknen entsteht so ein Wasserlöslicher Trennfilm.
Zusatzstoffe:
Das Harz kann z.B. eingedickt werden, um zum Spachteln verwendet zu werden. Dazu werden Baumwollflocken, Microballons oder Thixotropiermittel verwendet....
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